Perfektionismus & innere Antreiber – wenn Leistung nie genug ist
- Eveline Kogler

- 14. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
„Nur noch kurz das fertig machen …“
Vielleicht kennen Sie diesen Gedanken. Ein leiser, aber bestimmter innerer Druck, der Sie antreibt, immer noch ein bisschen mehr zu leisten.
Der dafür sorgt, dass Sie selten wirklich abschalten können – weil irgendwo immer noch eine Aufgabe wartet. Und wenn Sie einmal Pause machen, meldet sich das schlechte Gewissen.
Perfektionismus wirkt von außen oft wie Stärke. Doch im Inneren fühlt es sich selten so an. Es ist, als würde eine Stimme ständig zuflüstern: „Mach weiter – sonst bist du nicht gut genug.“

Woher dieser Druck wirklich kommt
Hinter dem ständigen Streben nach Leistung steckt oft kein Streben nach Erfolg, sondern nach Sicherheit, nach Zugehörigkeit, nach dem Gefühl: Ich darf sein, wie ich bin.
Viele dieser inneren Antreiber entstehen in frühen Beziehungserfahrungen. Als Kind lernen wir, was uns Nähe bringt – und was Ablehnung. Wenn Lob vor allem kam, wenn man brav, fleißig oder stark war, verknüpft sich Zuneigung mit Leistung.
Im Erwachsenenalter arbeitet dieser Mechanismus unbewusst weiter. Der Mensch funktioniert – oft lange Zeit. Doch irgendwann wird aus dem inneren Motor eine Last. Aus der Motivation wird Müdigkeit. Aus dem Stolz auf Leistung wird die Angst, nicht mehr zu genügen.
Wie Hypnosepsychotherapie helfen kann
In der Hypnosepsychotherapie darf dieser innere Antreiber sichtbar werden –nicht als Feind, sondern als ein Teil, der einst schützen wollte.
In der Trance entsteht oft ein feiner Moment, in dem die alten Stimmen spürbar werden: die, die drängen, und die, die sich danach sehnen, einfach zu sein.
Beide dürfen nebeneinander existieren. Und genau darin liegt die Veränderung – nicht durch Kontrolle, sondern durch Verstehen und Mitgefühl.
Manchmal zeigt sich dabei ein tiefes Erkennen: Dass Leistung nie das Problem war – sondern die Angst, ohne sie weniger wert zu sein.
Wenn dieser Gedanke innerlich ankommen darf, beginnt sich etwas zu lösen.
Vom Müssen zum Dürfen
Therapeutische Arbeit bedeutet nicht, Perfektionismus „abzuschalten“. Es geht darum, die eigene innere Balance wiederzufinden.
Zu spüren, dass Wert nicht an Leistung hängt. Und dass Ruhe kein Zeichen von Schwäche ist.
In meiner Praxis für Hypnosepsychotherapie in Wiener Neustadt begleite ich Menschen auf diesem Weg – mit einem Zugang, der Raum gibt, ohne zu bewerten.
Mit dem Ziel, dass Sie wieder spüren können: Ich bin genug – auch, wenn ich nichts tue.
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